Unsere Vision im Fach Deutsch
Kindern Sprache schenken
„Wenn Sie - ich tue es immer wieder, auch jetzt noch, wenn auch viel weniger - mit Kindern sprechen, werden Sie eines immer wieder beinahe als Wunder erfahren. Das ist zum einen, auch bei denen die verstockt sind und sprachunwillig, die ungeheure Lust, sich mit Sprache ausdrücken zu wollen. Das ist wirklich phänomenal. Es schließt auch mit ein, daß in jedem Kind die Lust vorhanden ist, mit der Phantasie über sich hinauszugehen.“
Peter Härtling in: Reden und Essays zur Kinderliteratur (hrsg. von Hans-Joachim Gelberg im Beltz Verlag, 2003)
Unter diesen Gedanken steht unsere Vermittlungsarbeit im Fach Deutsch. Sprache ist in uns. Deshalb wollen wir die Vielfalt an sprachlichen Ausdrucksmöglichkeiten erfahrbar machen, die individuelle Sprachkraft entfalten und Heranwachsenden die Bedeutung der Sprache in der Auseinandersetzung mit der Welt offen legen. Denn:„Die Grenzen meiner Sprache sind die Grenzen meiner Welt“ (nach Ludwig Wittgenstein):
Mit den Möglichkeiten der Sprache vertieft und öffnet sich uns Menschen die Welt. Im besten Falle entsteht und entfaltet sich so eine sinnstiftende Kommunikation.
Der Thüringer Lehrplan für den Erwerb der Hochschulreife im Fach Deutsch formuliert es so: „Beim Umgang mit der deutschen Sprache erwerben die Schülerinnen und Schüler Kompetenzen, die ihnen helfen, ihre Welt zu erfassen, zu ordnen und zu gestalten. Sie werden dazu befähigt, sich in einer vorwiegend medial vermittelten Umwelt zu orientieren. Dabei wird ihnen bewusst, was Sprache ist und was sie leisten kann.
Der Deutschunterricht wird über die Grenzen des Faches und der Schule hinaus wirksam und leistet einen wesentlichen Beitrag zur Allgemeinbildung der Schüler in Form eines Orientierungs - und Handlungswissens in Sprache, Literatur und Medien und einer entsprechenden Verstehens- und Verständigungskompetenz.
Insofern schafft der Deutschunterricht wesentliche Voraussetzungen für den Erwerb der allgemeinen Hochschulreife, für eine erfolgreiche Teilhabe am gesellschaftlichen Leben, für den zwischenmenschlichen Umgang, für Selbstständigkeit sowie Verantwortungs- und Kooperationsbereitschaft.“
Außerdem wollen wir an all den unterschiedlichen Texten, die uns im Deutschunterricht begegnen, gemeinsam mit den Schülerinnen und Schülern immer neu lernen:
„Interpretieren heißt: Begreifen, was uns ergreift.“ (Emil Staiger)
Wenn ein Text uns schockiert, frustriert, erstaunt, glücklich oder traurig macht, Bilder in den Kopf zaubert oder Klänge - dann fragen wir gemeinsam: Wie hat er das gemacht? Und so landen wir wieder … bei der Sprache.