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Unsere kulinarische Reise durch die Welt

Fast originale amerikanische Burger auftürmen, Zimtschnecken wie in Lönneberga verdrücken und eigene Pasta durch die Nudelmaschiene drehen, kann Reisen trotz Corona so sein?
Die Stimmung war im Keller. Die Winterferien standen an und man konnte nichts machen. Es gab ja nicht mal Schnee, so wie es sich für den Winter eigentlich gehört. “Corona ist blöd!“ motzte mein kleiner Bruder, der kopfüber vom Sofa baumelte, statt mit dem Skikurs die Piste runter zu flitzen. „Da stimme ich dir ausnahmsweise mal zu.“ sagte ich.
„Ach, lasst doch nicht die Köpfe hängen“, meinte meine Mutter. „Wie wäre es, wenn wir verreisen?“ „Haha, netter Versuch“, sagte mein Bruder. „Das dürfen wir doch gar nicht.“ „Naja, wir könnten ja auch nur so tun, als würden wir verreisen und uns kulinarisch darauf einstellen.“
Diese Situation ergab sich so:
Seit Mitte Dezember 2020 befindet sich Deutschland im Lockdown. Der Corona-Virus hat das Land fest im Griff und schränkt das soziale und kulturelle Leben, darunter auch das Reisen stark ein. Die Menschen gehen mit dieser Krisensituation unterschiedlich um. Man kann den Kopf in den Sand stecken, oder man wird kreativ und macht das Beste aus den Umständen. Im Idealfall entsteht so etwas ungeahnt Neues, etwas Kreatives, das es ohne die Corona bedingte Zwangspause vom Alltag nie gegeben hätte. So war es auch bei uns... Da wir nicht verreisen konnten, wollten wir einen anderen Weg finden, unser Fernweh zu stillen. Und in der vergangenen Winterferienwoche hatte meine Mutter die passende Idee, eine interkulturelle Woche zu veranstalten, in der jeden Tag ein neues Land Thema war. Als erstes musste ein Plan her! Wir suchten in Kochbüchern nach Rezepten, kauften die nötigen Zutaten ein und teilten auf, wer für welches Land das Kochen übernahm. Ich hatte echt Glück, weil ich China und die USA abbekam. Das Kochen mit dem Woktopf war interessant und es hat am Ende richtig gut geschmeckt. Nach dem jeweiligem Abendessen haben wir uns dann noch einen Reisebericht oder einen landestypischen Film angeschaut. Auch andere Familien in unserer Umgebung haben sich nicht hängen lassen, sondern die Zeit positiv genutzt. Die eine oder andere Familie haben wir sogar mit unserem Reisefieber angesteckt.
„Wie viele Psychologen bin auch ich der Meinung, dass eine Abwechslung vor allem euch, den Kindern in diesen Zeiten gut tut, denn die Corona bedingten Einschränkungen verändern unsere Lebenswirklichkeit und unseren Alltag massiv. Das hat auch Auswirkungen auf unsere Psyche und unser Lebensgefühl. Dem kann man mit Kreativität entgegenwirken. So kann man zum Beispiel auf Gedankenreisen gehen und den Alltag mit fantasievollen Ideen außergewöhnlich gestalten!“, erklärte meine Mutter, als ich sie fragte, wie und warum sie auf die Idee für unsere Reisewoche gekommen war.
Die Winterferien trotz Corona - Einschränkungen zu einem abwechslungsreichen Erlebnis zu machen, das Homeschooling nicht nur gegen Rumgammeln einzutauschen und mal wieder so richtig zu Spass haben... das war unser Plan. Hat geklappt und ganz nebenbei haben wir auch noch was über die von uns „bereisten“ Länder gelernt. Was bleibt, sind viele bunte Erinnerungen an eine abwechslungsreiche Ferienwoche und viele lustige „Urlaubsfotos“. Selbst mein Bruder hat bessere Beschäftigungen gefunden, als kopfüber von der Couch zu baumeln.
„Ich fand‘s cool!“, sagt er. „Jetzt kann ich sogar richtig mit Stäbchen essen!“
Emilia Dohna